Reden wir über Leiterschaft.
Leiterschaft bringt immer gewisse Privilegien mit sich, einen gewissen Status. Oft ist es allerdings so, dass Leiter ihre Privilegien und ihren Status zu ihrem eigenen Vorteil nutzen. Doch selbst in der Natur haben Leiter eine andere Rolle. Die Alphatiere haben Privilegien. Sie dürfen zuerst Essen und bekommen die besten Stücke, so dass sie am größten und besten genährt sind. Droht allerdings eine Gefahr, dann sind sie diejenigen, die als erstes die Auseinandersetzung suchen. Ihr Job ist es, Geborgenheit zu schaffen. Jesus drückt es mit der Bildersprache des Hirtendaseins aus:
»Ich bin der gute Hirte. Ein guter Hirte ´ist bereit,` sein Leben für die Schafe herzugeben. Einer, der gar kein Hirte ist, sondern die Schafe nur gegen Bezahlung hütet, läuft davon, wenn er den Wolf kommen sieht, und lässt die Schafe im Stich, und der Wolf fällt über die Schafe her und jagt die Herde auseinander. Einem solchen Mann, dem die Schafe nicht selbst gehören, geht es eben nur um seinen Lohn; die Schafe sind ihm gleichgültig. (…) Meine Schafe hören auf meine Stimme. Ich kenne sie, und sie folgen mir, und ich gebe ihnen das ewige Leben. Sie werden niemals verloren gehen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alles; niemand kann sie aus der Hand des Vaters reißen. Ich und der Vater sind eins.«
– Johannes 10
Das ist die vorrangige Aufgabe von Leitern: Sicherheit schaffen. Der Status wird nicht gebraucht, um den eigenen Hintern zu retten, sondern um Geborgenheit für andere zu schaffen. Sie Stellen sich den Gefahren und treten für die Schafe ein.
Leiter definieren außerdem, wer sich zugehörig fühlen darf, wer zur „in Group“ zählt. Sie bestimmen, wie groß der Kreis der Geborgenheit ist und wer darin Platz findet. Auch das macht Jesus klar:
Ich bin der gute Hirte. Ich kenne meine Schafe, und meine Schafe kennen mich, genauso, wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne. Und ich gebe mein Leben für die Schafe her. Ich habe auch noch Schafe, die nicht aus diesem Stall sind. Auch sie muss ich herführen; sie werden auf meine Stimme hören, und alle werden eine Herde unter einem Hirten sein.
– Johannes 10
Dieser Job des Leiters ist unverzichtbar. Denn wenn der Leiter nicht klarmacht, wo die Linie ist, dann fühlen sich die Nachfolger nicht sicher. Also werden sie ihre Energie dafür verwenden, sich selbst zu schützen – anstatt sie in die Sache zu investieren, wofür sie da sind.
(Wir bei Mosaik haben versucht, diese Linie in der Serie „Es ist beschlossen – Dein Reich komme“ sehr deutlich zu ziehen. Dazu findet ihr mehr auf unserer Webseite und im Blog.)
Viele Menschen haben keine Leitungsfunktion oder Amt. Aber heißt das, dass sie nicht leiten? Ein Leiter ist jemand, der Einfluss auf andere hat. Unabhängig von Funktion oder Amt.
In gewisser Weise bedeutet Jesus nachzufolgen immer auch Leiterschaft. Es bedeutet, sein Leben für andere zu geben. Es dafür einzusetzen, anderen zu dienen.
Jesus hat uns diesen Job übertragen. Und das aus gutem Grund.
Den überall da, wo Menschen sich wie Hirten verhalten, wo sie Leiterschaft als Hingabe verstehen, da wird etwas von dem Wesen des unsichtbaren Gottes erkennbar.
– Jason
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